Herbstzeit – Erntezeit – Einmachzeit


Den ganzen Sommer hast Du Dich an Deinem Garten und Deiner Ernte, natürlich auch an den bunt blühenden Blumen und Blüten Deiner Gewächse erfreut. Langsam wird es Herbst. Die Blätter beginnen sich zu färben und der Grill wird nicht mehr allabendlich angeheizt. Zucchini, Tomaten, Paprika oder Auberginen liefern dennoch fleißig Frucht.

Die letzten Früchte hängen ebenfalls an den Bäumen und Sträuchern. Guter Rat ist manchmal teuer, wenn die Lust auf gegrilltes Gemüse aus dem eigenen Garten und sommerliche Backwaren mit eigenem Obst mehr und mehr schwindet.

Meine Oma und meine Großmutter nannten diese Zeit generell Einmachzeit. Darunter war von der Marmelade über das Kompott, die Tomatensoße bis hin zum Sauerkraut alles zu verstehen, was mit Vorratshaltung für den nahenden Winter zu tun hatte.

Sauer Einlegen – ein Grundrezept

Bevor ich Dir meine Zusammensetzung des Essigwassers verrate, in welchem ich alle meine Gemüsesorten einlege, die ich extra dafür gezogen habe oder die einfach zu viel gewachsen sind, wollen wir uns kurz ansehen, was Du alles sauer einlegen kannst!

  • Gurken, gleich welcher Art und Größe
  • Zucchini, gleich welcher Art, Größe und Farbe
  • Tomaten, am besten die Grünen
  • Paprika, Pfefferoni und Chili, gemischt oder getrennt
  • Karotten, alle Kohlsorten und Zwiebelarten, Mixed Pickles sind hier das Beispiel
  • Sonstige Wurzelgemüse wie beispielsweise Rote Bete
  • Rüben aller Art

Grundsätzlich muss das Gemüse nicht vorgekocht werden. Wenn Du allerdings Mixed Pickles, also eine Gemüsemischung sauer einlegen möchtest, in der neben Paprika und Tomaten auch hartes Wurzelgemüse enthalten ist, dann kannst Du, beispielsweise die Karotten, in gleichmäßige Stücke schneiden und für 3 bis maximal 4 Minuten blanchieren. Danach eiskalt abschrecken und mit dem restlichen Gemüse bunt in die vorbereiteten Gläser füllen.

Das Essig- oder Einlege-Wasser

Ganz egal wieviel Gemüse Du einlegen willst, das Verhältnis von Essig zu Wasser ist in den meisten Rezepten 1:1. Dabei wird aber immer von eher starkem Essig ausgegangen und dieser zudem noch mit einer Beigabe von Zucker versehen.

Meine Mischung besteht aus 2:1 Apfelessig und Wasser, dazu Salz, Pfefferkörner, Senfkörner und gerne auch das eine oder andere Lorbeerblatt. Zucker brauch ich nicht, weil Apfelessig ein wenig Schmelz mitbringt.

Ich berechne die Menge mit rund 1 kg Gemüse und etwa 750 ml Essigwasser. Das liegt vor allem daran, dass ich meine Gläser nicht stopfen möchte und außerdem das Essigwasser hinterher als Salatmarinade verwende!

Der Klassiker – milchsauer vergorenes Gemüse – Sauerkraut und Co

Vorratshaltung ist heute wieder in und reüssiert unter verschiedenen Begriffen. Ob Prepper oder Anhänger des aktuellen Do-it-yourself Trends spielt keine Rolle. Die Überschneidung von Gesundheit, eigener Zubereitung und der Stolz auf die gefüllten Regale sind überall mit in der treibenden Kraft.

Extrem lange haltbar, supergesund und perfekt für Krisen in der Zukunft, welche auch immer, ist das Sauerkraut. Ohne mich hier lange mit den gesundheitlichen Vorteilen aufzuhalten, will ich doch erwähnen, dass es mittlerweile als Superfood gilt, obwohl es nicht erst aus irgendwelchen, anderen Erdteilen importiert werden muss, wie dies bei, leider sehr vielen sogenannten Superfoods, der Fall ist!

Wenn Du Sauerkraut einmal probieren möchtest, dann braucht Du dafür keine besondere Ausrüstung, in Form von Koch- oder Küchengeräten anschaffen. Einfach 1 kg Weißkraut fein in Streifen schneiden oder hobeln. Mindestens 1 EL Salz gut einmassieren und mit Kümmel oder Gewürzen nach eigener Wahl zusätzlich versetzen.

In ein hohes Glas stopfen, wirklich stopfen oder besser gesagt hineindrücken oder stampfen, so, dass sich an der Oberfläche Flüssigkeit bildet. Danach das Glas mit einem sauberen Küchentuch abdecken und für 3 bis 7 Tage in der Küche, abseits der Sonneneinstrahlung und Wärmequellen, stehen lassen.

Ich nehme dafür Einmachgläser, auf die ich den Deckel nur auflege, nicht fest mit Gummiring verschließe. Das mache ich, aber nur bei Versuchen von neuen Geschmacksrichtungen. Für mein klassisches Sauerkraut habe ich einen 10 kg Gärtopf!

Nach den 7 Tagen kann das Sauerkraut fest verschlossen werden und kühl sowie dunkel für gut 1 Jahr jedenfalls weiter gelagert werden!