Cheat Day – Sinn und Unsinn des alles ist erlaubt Tages


Es klingt wie ein wahr gewordener Traum, den immer noch zahlreiche Ernährungs- und Fitnessberater im Internet, ihren zahlenden Kunden anbieten. 5 bis 6 Tage an die gewählten Richtlinien einer Ernährungsform halten und am 6. oder 7. Tag kann gegessen werden, worauf die ganze Woche schwerlich verzichtet wurde.

Leider führt dieses Konzept selten zum gewünschten Erfolg und die diversen Foren, ebenfalls im Netz füllen sich mit negativen Erfahrungsberichten. Statistiken und Vergleiche weisen schon länger darauf hin, dass eine Ernährungsumstellung mit der Hilfe eines Cheat Day nicht dauerhaft funktioniert. Sie kann sogar nach hinten losgehen, weil man sich just an diesem Tag derart überisst, dass man die nächsten Tage an Magen-Darm-Beschwerden laboriert.

Was darf man an einem Cheat Day essen?

Laut diversen, teilweise selbsternannten, Ernährungsgurus darf an Cheat Day alles gegessen werden, was Spaß macht, schmeckt und unter der Woche schmerzlich vermisst wurde.

Für Anhänger von Low Carb bedeutet dies oft Snacks und Süßigkeiten aus der industriellen Produktion. Für Anfänger in der Keto Ernährung ist der Cheat Day dafür da, endlich wieder in Weißbrot, Kartoffeln und Pasta zu schwelgen. Selbst Vegetarier finden sich, die einmal die Woche doch ein Steak auf ihren Teller legen, weil sie gerade bei Nicht-vegetarischen Freunden geladen sind – versteht sich.

Durch solch einen Tag führt man also seine ganze Ernährungsumstellung ad absurdum und arbeitet nicht daran, seine geheimen Lebensmittelsüchte zu bekämpfen.

Wie kann ein Cheat Day sinnvoll eingesetzt werden?

Es gibt durchaus in jeder nicht dogmatischen Ernährung die Möglichkeit mal einen Tag „Fünfe“ gerade sein zu lassen. Feiertage, Familienessen oder Abende mit Freunden sind dafür ganz nette Gelegenheiten.

Kein Plagen mit der Erklärung, welche Dinge neuerdings nicht mehr auf dem Speiseplan stehen. Einfach zugreifen, bewusst genießen und am nächsten Tag zu seiner neuen und meist gesünderen Lebensweise zurückkehren.

Leider macht das Gehirn uns hier gerne einen Strich durch die Rechnung und verführt mit einem oder mehreren der folgenden Gedanken:

  • Einmal ist keinmal
  • Morgen ist immer noch Gelegenheit zur gesunden Ernährung zurückzukehren
  • Reste können doch aufgegessen werden, zumal in diesen Zeiten
  • Jetzt wurde schon gesündigt, da kann auch gleich weitergemacht werden

Ein Cheat Day kann in manchen Situationen ganz sinnvoll sein. Wenn es denn bei einem oder mehreren Tagen im Laufe eines Monats, noch besser eines Jahres bleibt. Von wöchentlichen Cheat Days wird abgeraten, wenn die Umstellung auf eine gesündere Lebens- und Ernährungsweise gelingen soll.