„Das Wiegenlied“ von Catherine Shepherd – Zwei grausame Morde und ein mystisches Kinderlied 


Die Stadt Zons im Jahr 1504: Im Franziskanerinnenkloster wird eine Nonne brutal erstochen. Ihr wurde das kryptische Teufelsmal in die Hand eingebrannt. Geschockt wird nach dem Täter gesucht. Nun gibt der Ermittler Bastian Mühlenberg sein Bestes, um den Täter zu finden. Doch die Nonne bleibt nicht das einzige Opfer und schon bald ist eine mystische Kindermelodie hörbar.

In der Gegenwart. Dem Kommissar Oliver Bergmann wird ein Fall zugewiesen. Es geht um einen Doppelmord an einem Ehepaar. Allerdings kann ein möglicher Diebstahl schnell ausgeschlossen werden. Vielmehr macht Bergmann eine mystische Entdeckung. Neben den Opfern wurde ein Lautsprecher platziert, aus dem ein bekanntes Kinderlied ertönt.

Schon bald finden Oliver Bergmann und seine Freundin Emily den Fall aus dem einstigen Kloster und ziehen schnell Parallelen. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den beiden Fällen und was hat es mit dem Wiegenlied auf sich?

Ein Verbrechen auf mehreren Zeitebenen

Mit „Das Wiegenlied“ liefert Catherine Shepherd einen spannenden Thriller mit mehreren Zeitebenen. Besonders interessant ist, dass hier das Mittelalter mit der Neuzeit in Verbindung gebracht wird. 

Immer wieder bringt die Autorin neue Parallelen ein, sodass sich auch der Leser mit diesem mystischen Rätsel beschäftigt. Somit darf man sich auf immer neue Cliffhanger freuen.

Im vorderen Bereich des Buches ist zudem eine Karte zu finden, sodass man einen genauen Eindruck von der Stadt gewinnt. Der Autor bringt somit auch visuelle Elemente mit ins Spiel und lädt den Leser zum Miträtseln ein. Stetig wird der Leser hinters Licht geführt und auf eine falsche Fährte geschickt.

Demnach darf er sich auf eine erstklassige und überraschende Auflösung freuen. Auch die Figuren sind authentisch gezeichnet, sodass sich der Leser schnell mit ihnen identifizieren kann. 

Der Schreibstil ist gut verständlich, sodass der Leser sehr gut in das Geschehen eintauchen kann. Zudem tun sich immer neue Überlegungen bei dem Leser zu den Vorkommnissen auf. Es bleibt daher mit jeder Seite spannend.

Originell, aber nicht immer ganz schlüssig 

Wenn auch der Thriller „Das Wiegenlied“ sehr viel Originalität mitbringt, so zeigen sich die Fehler jedoch im Detail. So hätte vor allem die Geschichte aus der Gegenwart schlüssiger aufgelöst werden können. Hier hätte das Werk durchaus noch einen Feinschliff verdient. Dennoch fällt dieses Detail nur minimal ins Gewicht.

Fazit: Ein Thriller mit einem wahrhaftigen Suchtpotenzial 

Mit „Das Wiegenlied“ liefert Catherine Shepherd erneut einen Thriller mit einem wahrhaftigen Suchtpotenzial. Demnach wird es dem Leser schwerfallen, das Buch vorzeitig wegzulegen. Es macht unheimlich Spaß, den einzelnen Fährten zu folgen und über den Täter zu grübeln. Auch das Ende samt Plottwist konnte vollends überzeugen. Für Fans des Buches existieren zudem noch weitere Thriller mit den beliebten Protagonisten.