Kurs-Gewinn-Verhältnis bei Aktien


Auf der Suche nach einer geeigneten Aktie stolpern Anleger unvermeidlich über diverse Kennzahlen. Wie das sogenannte „Kurs-Gewinn-Verhältnis“. Grundsätzlich zeigt dieser Indikator an, ob eine Aktie unterbewertet oder überbewertet wird.

Darum geht es beim Kurs-Gewinn-Verhältnis im Detail

Sicherlich handelt es sich um eine mächtige und viel beachtete Kennzahl bei der Bewertung von Aktien. Ein eher niedriger Wert ist für Anleger ein klarer Vorteil, weil die Aktie ein hohes Potenzial aufweist. Im Prinzip bedeutet ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis nichts anderes, als dass ein Wertpapier günstig ist. Diese Kennzahl gibt an, wie viele Jahre ein börsennotiertes Unternehmen benötigen würde, um mit seinem Gewinn den tatsächlichen Börsenwert zu verdienen.

Allerdings muss klar betont werden, dass dieser Indikator längst nicht Aufschluss über den tatsächlichen „Wert“ einer Aktie gibt. Käufer sollten weitere Faktoren wie die Eigenkapitalquote und Umsatzrendite sowie die Dividendenrendite begutachten. Weiterhin existieren für gewisse Unternehmensbereiche unterschiedliche KGV’s. Börsennotierte Unternehmen aus der Pharmaindustrie haben meistens ein anderes KGV als Unternehmen aus der Automobilbranche.

In jedem Fall sind Werte mit einem niedrigen KGV zumindest oberflächlich betrachtet recht „günstig“ in der Anschaffung, mit Potenzial nach oben in kurzer Zeit.

So wird das KGV von Aktien berechnet

Schnelle Formel: Aktienkurs dividiert durch den Gewinn pro Aktie. Übriges gilt ein KGV von unter 15 günstig und ab einem Wert von über 25 als zu teuer. Dabei handelt es sich aber nur um grobe Richtwerte. Auch muss eine Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 25 nicht unbedingt teuer sein. Grundsätzlich gehören mehrere Faktoren zur Analyse von Aktien, wie:

  • Unternehmensbilanz
  • Kurswert und Entwicklung in der Vergangenheit
  • Dividenden
  • Prognosen

Viele Broker und Direktbanken bzw. Online-Depots zeigen das Kurs-Gewinn-Verhältnis direkt in der Übersicht an.

Anlegen mit dem KGV als Indikator?

Zwar sind Aktien mit einem niedrigen KGV vielversprechender Natur, aber niemals sollten sich Aktionäre allein auf diese Kennzahl verlassen. Durch „legale“ Tricks versuchen viele Unternehmen, diesen Wert zu ändern. Nur fundierte Recherche ermöglicht einen Überblick über Wertpapiere, die langfristig ins Portfolio gehören. Objektiver wäre die Bewertung des „Kurs-Cashflow-Verhältnisses“, weil sich der operative Cashflow deutlicher nachvollziehen lässt, als der reine Gewinn einer Unternehmensbilanz.