„Der Knochenstrand“ von Daniela Arnold – Ein geheimnisvolles Dorf und ein nie vergessenes Verbrechen


Ein mystisches Dorf direkt an der Südküste von Island. Es ist 18 Jahre her, als Njola bei einem Unfall beinahe tödlich verunglückt wäre. Ihre Familie zerbrach einst an dem Unglück. Noch immer muss sie seitdem mit der Amnesie leben. Ihre Erinnerungen an die Geschehnisse damals sind erloschen.

Eines Tages wird sie über den Tod ihres Vaters informiert. Nun besucht sie ihr altes Heimatdorf Vik i Myrdal in Island. Schon bald merkt Njola, dass der Hass von einst nie in dem Dorf erloschen ist. Sie wird erneut mit der Ablehnung der Dorfbewohner konfrontiert.

Dem düsteren Schleier über dem Dorf liegen schreckliche Geschehnisse zugrunde. Damals verschwanden zwei junge Mädchen. Eines konnte gefunden werden, dass andere Mädchen blieb verschwunden.

Njola recherchiert und begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Doch schon bald merkt sie, dass ihre Recherche nicht ganz ungefährlich ist. Scheinbar lauert ein unbekannter Feind in dem Dorf. Dieser will Njola nun zur Strecke bringen, noch bevor sie die Wahrheit aufdecken kann.

Schließlich sind zwei weitere Menschen plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Die Situation droht aus dem Ruder zu laufen. Und auch Njola erkennt bald, dass die Angriffe auf sie immer abtrünniger werden. Was ist damals wirklich passiert???

Spannend und atmosphärisch

Das Buch „Der Knochenstrand“ lässt den Leser in eine mystische Welt eintauchen. Bereits mit den ersten Seiten ist der Leser gebannt und wird an den Seiten kleben. Schon mit der ersten Seite kommt Spannung auf, die bis zum Schluss nicht abklingt. Dank des verständlichen Schreibstils findet der Leser sehr schnell in das Geschehen rein.

Auch die Figuren und Charaktere sind anschaulich dargestellt. So kann sich der Leser unweigerlich mit den Protagonisten identifizieren. Es darf mitgefiebert und mitgerätselt werden. Zwischendurch werden immer wieder Fragen aufkommen, die aber zum Ende des Buches beantwortet werden. Eine Besonderheit des Thrillers sind auch die bildhaften Landschaftsbeschreibungen. So kann sich der Leser die Schönheit von Island direkt vor Augen führen.

Zudem greift die Autorin mit Amnesie ein schwieriges Thema auf. Der Leser wird zum Nachdenken angehalten und kann mit der Protagonistin wahrlich mitfühlen. Zudem wird die Thematik sehr gut in den Thriller eingebunden.

Kritik: Zuweilen etwas langatmig

Es gibt nur wenig Dinge, die an diesem Buch kritisiert werden können. Dennoch verliert sich die Autorin hin und wieder in sehr ausführlichen Landschaftsbeschreibungen. Demnach mutet das Werk an einigen Stellen ein wenig langatmig an. Hier hätte sich die Autorin ein wenig kürzer fassen können. Dennoch fällt dieser Punkt nicht allzu schwer ins Gewicht.

Fazit: Ein packender Thriller mit einem wichtigen Thema

Mit „Der Knochenstrand“ ist der Autorin Daniela Arnold erneut ein spannendet Thriller gelungen. Sie präsentiert ein interessantes Thema mit klassischen Krimi-Elementen. Auf die Kälte Islands kann der Leser während der Lektüre förmlich spüren. Der Schreibstil ist zugänglich, sodass sich das Werk in einem Rutsch lesen lässt. Wer gerne miträtselt, der wird sich von dem Buch in jedem Fall fesseln lassen.