„Einsame Nacht“ von Charlotte Link – Ein eiskalter Mordfall


Die Ermittlerin Kate Linville wird mit einem rätselhaften Mordfall betraut. Eine junge Frau wird tot in ihrem Auto gefunden. Der Wagen steht allein auf einem entlegenen Feldweg, bedeckt mit Schnee. Es taucht eine Zeugin auf. Diese will gesehen haben, dass ein Mann in ihren Wagen stieg. Handelt es sich dabei vielleicht um den Täter?

Kate Linville macht sich an den Fall und kann schnell eine Spur aufnehmen. Diese führt sie zu einem längst vergangenen Cold Case. Dieser konnte nie gelöst werden. Hängen die beiden mysteriösen Fälle zusammen? Handelt es sich vielleicht sogar um den gleichen Täter?

Das Puzzle fügt sich nach und nach zusammen

Die Autorin Charlotte Link schafft es, den Leser von Anbeginn zu fesseln. Hierbei hält sie ihr bewährtes Erfolgsrezept ein. So entstehen schnell verschiedene Handlungsfäden, die sich nach und nach zu einem Ganzen vereinen. Zudem bringt sie diverse Figuren ins Geschehen, die allesamt ihr eigenes Geheimnis mit sich tragen.

Nach und nach baut sich der Spannungsbogen auf, sodass der Leser zum Miträtseln angehalten wird. Die Besonderheit von Charlotte Links Werken besteht darin, dass sie ganz ohne blutrünstige Effekte auskommt. Vielmehr ist der Leser durch die undurchsichtige Handlung gepackt. Auch die Charaktere werden bis ins Detail beschrieben, sodass der Leser sich gut in die Figuren einfühlen kann.

Weiterhin werden in dem Thriller „Einsame Nacht“ auch aktuelle Themen beschrieben. Bei diesem Werk spielt vor allem das Thema Mobbing eine entscheidende Rolle. Schnell werden die weitreichenden Konsequenzen einer solchen Tat klar. Somit liefert die Autorin die idealen Zutaten für ein gelungenes Werk.

Leider zuweilen etwas unglaubwürdig 

Mit „Einsame Nacht“ liefert Charlotte Link einen spannenden Thriller. Allerdings wird das Werk vereinzelt etwas unglaubwürdig und skurril. Hier wurde krampfhaft Spannung erzeugt, sodass die Qualität des Buches etwas beeinträchtigt wird.

Auch von der Auflösung wird sich der ein oder andere Leser etwas mehr versprechen. Hier fehlt eine ausreichende Entwicklung, damit die Geschichte in sich stimmig bleibt. Demnach hätten man sich hier etwas mehr Feinschliff von der Autorin gewünscht.

Fazit: Undurchsichtig bis zum Schluss 

Charlotte Link versteht es, einen durchgehend spannenden Thriller zu kreieren. Zwar hinkt der Plot im Detail – allerdings kann das Werk als Gesamtes dies wieder ausgleichen. Demnach wird der Leser das Buch nur schwer aus der Hand legen können.

Wer es daher besonders undurchsichtig mag, der macht mit „Einsame Nacht“ den richtigen Griff. Hier darf man bis zum Schluss eingehend rätseln. Demnach ist Charlotte Link mit diesem Thriller ein wahres Meisterstück gelungen.