Helmut Rahn: Was wurde aus dem WM-Torschützen von 1954?


Helmut Rahn wurde am 16. August des Jahres 1929 in der Stadt Essen geboren und wuchs somit im Dritten Reich auf. Nach dem 2. Weltkrieg begann er, bei den Junioren von SV Altenessen zu spielen. Ab 1946 trat er für die Profis des Klubs an. 1949 bis 1950 spielte er dann für den SC Oelde 09. 1950 bis 1951 stand er bei Sportfreunde Katernberg unter Vertrag. Den Durchbruch hatte der junge Helmut Rahn dann ab 1951 nach seinem Wechsel zum Klub Rot-Weiss Essen. Er spielte 201 Fußballmatches für Essen und traf dabei 88 Mal das Tor. In seiner späteren Karriere spielte Rahn außerdem noch für den 1. FC Köln, Sportklub Enschede und den Meidericher SV.

Helmut Rahn und das Wunder von Bern

Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Fußballfans den Namen Helmut Rahn heute insbesondere mit dem Wunder von Bern bei der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz in Verbindung bringen. Rahn erzielte dort zwei wichtige Tore und war ein bedeutsamer Bestandteil der Mannschaft, sodass der Sieg gegen die starken Ungarn im Finale der WM 54 überhaupt erst möglich war. Sein später Siegtreffer in der 84. Minute ist zu einer Legende geworden. Denn der WM-Titel war für das damalige Deutschland die Chance, international nach dem Schrecken des Weltkrieges wieder an Ansehen zu gewinnen. Rahn spielte von 1951 bis 1960 für das deutsche Nationalteam. Insgesamt absolvierte er 40 Spiele und schoss 21 Tore.

Helmut Rahn nach seiner aktiven Zeit als Profi-Fußballer

Der Weltmeister von 1954 hatte nach dem Ende seiner aktiven Profi-Karriere als Fußballer weniger Glück. Seine Karriere endete offiziell im Jahr 1965. Danach versuchte er, als Geschäftsmann Fuß zu fassen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass diese Berufung nicht unbedingt zu den größten Talenten des Helmut Rahns gehörte. Er verkaufte Gebrauchtwagen und später war Rahn dann noch für ein Unternehmen tätig, welches die Entsorgung für Bauschutt übernahm. Dem Fußball kehrte er abgesehen von einigen wenigen Benefizspielen den Rücken zu.

So lehnte Rahn sogar eine Beraterrolle für den Film „Das Wunder von Bern“ ab. Viele Fußballfans waren darüber sehr enttäuscht, denn es war offensichtlich, dass der Weltmeister nichts mehr mit dem Sport zu tun haben wollte. Dennoch konnte man ihn in seiner Stammkneipe antreffen. In der Friesenstube in Essen soll er Gästen regelmäßig von seinen Erfolgen und insbesondere der WM 1954 erzählt haben. Man muss sagen: Die Zeit nach der aktiven Karriere schien für Rahn nicht von besonders viel Erfolg gekrönt gewesen zu sein. Er verstarb am 14. August des Jahres 2003 2 Tage vor seinem Geburtstag nach einer langen Krankheit.