Trainerlegende Sepp Herberger: Der Architekt des Wunders von Bern


Der Name Sepp Herberger ist untrennbar mit dem ersten Fußball-Weltmeistertitel für Deutschland verbunden. Als Nationaltrainer schaffte er mit seiner Mannschaft das unerwartete Wunder von Bern, im Finale am 4. Juli 1954 in der Schweiz gelang ein 3:2-Erfolg über den Top-Favoriten aus Ungarn, die Mannschaft blieb zuvor in 32 Spielen ungeschlagen. Unvergessen sind seine einfachen wie zutreffenden Erklärungen über den Fußball, Zitate wie „Der Ball ist rund“ oder „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ sind genauso legendär wie der Trainer selbst. Sepp Herberger heiratete 1921 seine Eva, die kinderlose Ehe währte bis zu seinem Tod. Die Trainerlegende starb am 28. April 1977 in seiner Geburtsstadt Mannheim.

Vom Arbeiterkind bis zu einem der besten Spielführer 

Am 28. März 1897 in Mannheim erblickt Josef Herberger das Licht der Welt, wächst im Mannheimer Arbeiterviertel Waldhof auf. Sein Vater stirbt als Josef „Sepp“ elf Jahre alt ist, 1911 verlässt er die Schule um als Hilfsarbeiter die Familie zu unterstützen. Früh entdeckt er seine Leidenschaft für den Fußball. Im Jahr 1915 gibt er sein Pflichtspieldebüt beim SV Waldhof Mannheim. Nach seinem Wechsel zum VfR Mannheim gewann er 1925 mit der Mannschaft die süddeutsche Meisterschaft, seinen größten Erfolg als Spieler. Letzte Spieler-Station war von 1926 bis 1930 Tennis Borussia Berlin. Im gleichen Jahr schloss Herberger sein Studium als „Diplom Turn- und Sportlehrer“ ab.

Insgesamt spielte Sepp Herberger in Auswahlmannschaften 40-mal für Süddeutschland und 16-mal für die Berliner Stadtauswahl. Hinzu kommen drei Einsätze in der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Die Trainerkarriere begann im Jahr 1930

Seine erste Station war Tennis Borussia Berlin, dort konnte er sich schnell für höhere Aufgaben empfehlen. Im Jahr 1936 wurde er Reichstrainer, formte eine starke Nationalmannschaft, die als sogenannte „Breslau-Elf“ von 1937 in die Fußballgeschichte einging. Nach dem Krieg wurde Sepp Herberger der erste deutsche Fußball-Bundestrainer der Nachkriegsgeschichte. Um seinen Lieblingsspieler Fritz Walter aus Kaiserslautern herum baute die Trainerlegende Herberger ab 1950 das Team auf, das dann bei der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz für Furore sorgen sollte. Der WM-Titel von 1954 war gleichzeitig Herbergers Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn. Er blieb danach noch bis 1964 Bundestrainer, nahm mit Deutschland noch an zwei WM-Turnieren teil. 1958 in Schweden belegte die deutsche Fußballnationalmannschaft den vierten Platz, vier Jahre später in Chile schied Deutschland nach dem Viertelfinale aus. Insgesamt 174-mal saß Herberger als deutscher Bundestrainer auf der Trainerbank. Nachfolger als DFB-Trainer wurde sein Assistent Helmut Schön.