Deutschlands schönste Orte – Blindenmuseum in Berlin


Für alle sehenden Menschen ist es ein alltägliches und normales Gut – die Schrift. Doch wie verhält es sich für blinde Menschen? Das Blindenmuseum in Berlin befasst sich genau mit dieser Frage und öffnet sehenden Menschen den Blick in ein blindes Leben. Eine wirklich spannende Ausstellung wartet auf alle Wissenshungrigen, die gerne mal den Blickpunkt verschieben.

Alltag ohne Augen

Eine beeindruckende Reise in die Welt von blinden Menschen wird mit vielen interessanten Exponaten veranschaulicht und mit einer Vielzahl an Erklärtafeln anschaulich erläutert. Auch Schreibmaschinen, Bücher, Zeitschriften, Hörfilme und Spiele für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen führen den Besucher durch die Ausstellung.

Besonders eindrucksvoll ist der Vergleich zwischen früher und heute. Was hat sich verändert und was sollte noch alles passieren, damit sich blinde und sehbeeinträchtigte Menschen in einer Welt der Sehenden besser zurechtfinden können?

Wie Louise Braille den Blinden eine Schrift gab

Das erfährt man in der Dauerausstellung „Sechs Richtige! Louise Braille und die Blindenschrift“. Dieser Mann hat allen sehbeeinträchtigten Menschen im Jahre 1825 etwas sehr Wertvolles geschenkt: die Schrift. Aus nur sechs einfachen Punkten, die er in immer anderen Konstellationen anordnet, hat er ein ganzes Blinden-Alphabet erschaffen.

Das Erstaunliche daran ist, dass Louise Braille, zu dem Zeitpunkt selbst erst zarte 16 Jahre alt war. Seine Schrift verlieh den Blinden die Möglichkeit, an Wissen zu kommen und Bildung zu erlangen. Sein Antrieb war sein eigenes Schicksal, das im Alter von 5 zuschlug. Durch eine Augenverletzung kam es zu einer Sepsis, die auch das zweite Auge befiel.

Ein Tag voller Faszination

Wer sich die Zeit nimmt und das Blindenmuseum mit offenen Augen erkundet, der wird feststellen, wie schwer es für sehbeeinträchtigte Menschen ist, sich in der Welt zurechtzufinden. Doch mithilfe der Brille-Schrift und ähnlicher Hilfsmittel, können auch blinde, die Welt auf ihre eigene Art sehen.