Slow Carbs – weit mehr als ein eigenartiger Ernährungsstil


Von Low Carb Ernährung, mit allen ihren Untergruppen, hat heute jeder schon etwas gehört. Das Netz ist voll von Rezepten zur Kohlenhydrat reduzierten Ernährung und für unsere übergewichtige und leider von Diabetes geplagte Gesellschaft ist dies auch ein gutes Zeichen.

Was aber sind Slow Carbs, also zu gut Deutsch langsame Kohlenhydrate? Sind sie die besseren Kohlenhydrate? Darf man da öfter zugreifen? Bringen auch sie das Körperfett zum Schmelzen? Was bringen Slow Carbs für Diabetiker und Prä-Diabetiker?

Viele Fragen – eine zusammenfassende Antwort

Der Großteil der Fertiggerichte, auch wenn sie Fleisch auf der Verpackung zeigen, der Snacks und halb fertigen Zutaten aus den Supermärkten ist basiert auf Kohlenhydrate. Die meisten dieser Kohlenhydrate werden schnell vom Körper zu Zucker zerlegt und in die Blutbahn geschickt, um letztendlich als Energie in den Zellen verbrannt zu werden.

Meist bleibt Zucker im Blut bestehen, weil zu rasch zu viel davon geliefert wurde. Der Körper schüttet Insulin aus, um entweder weiteren Zucker in die Zellen zu bekommen oder diesen Zucker in Form von Fett einzulagern. Sobald der Zucker aus der Blutbahn ist, signalisiert das Gehirn wieder Hunger und man sieht sich gefangen in einem Kreislauf irrer Zuckerschwankungen.

Lebensmittel, welche als Slow Carbs gelten, kann man sich komplexer vorstellen als raffinierten Zucker oder Weizenmehl. Das heißt, der Körper benötigt länger, um diese in Zucker als Energieträger umzuwandeln und gibt diesen somit langsamer ab ins Blut. Die Zellen mit ihren kleinen Kraftwerken erhalten laufend Nachschub an Energie und kaum überschüssiger Zucker zirkuliert im Blut. Weniger Insulin bedeutet somit auch weniger Fetteinlagerung über lange Zeiträume!

Welche Lebensmittel gelten als Slow Carbs obwohl sie reich an Kohlenhydraten sind?

Slow Carbs stellen die körpereigene Energieversorgung nicht komplett auf Fettverbrennung um, sorgen aber dafür, dass generell weniger Kohlenhydrate gegessen werden:

  • Gemüse aller Sorten, vor allem auch Salate
  • Hülsenfrüchte, richtig zubereitet und auch als Mehle für Backwaren
  • Nüsse, Körner und Samen auch als Mehle und Sprossen
  • Fleisch und Fisch sowie Meeresfrüchte
  • Milchprodukte wie Butter, Ghee und Sahne
Auf welche Lebensmittel muss man bei einer Slow Carb Ernährung jedenfalls verzichten?

Damit der Organismus nicht mit Zucker im Blut und letztendlich zusätzlichem Körperfett belastet wird, werden folgende Lebensmittel generell ausgeschlossen:

  • Getreideprodukte wie Brot, Nudeln und Fertiggerichte, auch Vollkorn
  • Reis
  • Kartoffeln
  • Mais
  • Milch und Milchprodukte wie Joghurts und Käse, außer Hütten- und Frischkäse
  • Obst wie Bananen, Mangos und Co. – eher Beeren
  • Zucker
  • Zuckerhaltige Getränke